Die Geschichte des Porzellans in Deutschland

Schon seit dem 16. Jahrhundert setzten die europäischen Fürsten- und Königshäuser alles daran, das Geheimnis rund um das Porzellan zu lüften. Doch stets geriet die Masse zu weich oder der Scherben zu mürbe. Erst im Jahr 1709 gelang es dem deutschen Johann Friedrich BÖTTGER das Geheimnis um die Herstellung des Porzellans – dem weißen Gold – zu lüften.

BÖTTGER arbeitet im Auftrag August des Starken (Friedrich August I von Sachsen), der 1710 die erste Porzellanmanufaktur, die Meißen-Manufaktur in Thüringen gründete.
In Folge dieser wissenschaftlichen Errungenschaft, der großen Beliebtheit des Porzellans und einer steigenden Nachfrage, bildete sich im 19. Jahrhundert in Nordostbayern um den Ort Selb in Oberfranken ein Kompetenzzentrum für Porzellan. Für die Ansiedelung in eben dieser Region war das Vorkommen der, für die Porzellanherstellung benötigten Rohstoffe – Kaolin, Quarz und Feldspat –  maßgeblich.

Gut zu wissen:

Namenhafte Hersteller wie Rosenthal, Arzberg, Goebel, Heinrich, Winterling und viele mehr siedelten ihre Firmensitze und Produktionsstätten in und um die Kleinstadt in Nordostbayern an. Noch heute stammt der Großteil des in Deutschland produzierten Porzellans und der Keramik aus dieser Region.

Im Jahr 1751 wurde auch in Berlin eine Porzellanmanufaktur durch den Kaufmann Wegely gegründet. Er verließ die Manufaktur nur wenige Jahre später, im Jahr 1757 und veräußerte diese an den Kaufmann Gotzkowsky. Das „weiße Gold“ ist damals die große Leidenschaft Friedrichs II. von Preußen, der die Königliche-Porzellan-Manufaktur Berlin im Jahr 1763 von Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky übernimmt. Der König gibt ihr den Namen und sein Zeichen: das kobaltblaue Zepter. Bis zur Abdankung Wilhelms II. im Jahr 1918 ist die KPM Berlin im Besitz von sieben Königen und Kaisern. Heute ist die Manufaktur wieder in Privatbesitz und stellt das feine Porzellan noch immer ausschließlich in Berlin Charlottenburg her.

Die erste private Porzellanfabrik in Nordostbayern gründete 1814 Carolus Magnus HUTSCHENREUTHER, in Hohenberg an der Eger, unweit der Stadt Selb.
Anfang der 90er-Jahre wurde das Werk aufgegeben und geschlossen. 1997 kaufte die Firma DIBBERN das alte Werk und eröffnete es wieder. Heute fertigt DIBBERN hier sein Fine Bone China und hat damit ein bedeutendes Stück deutscher Porzellangeschichte bewahrt.

Im Laufe der Jahrhunderte haben neue Designs, Formen und Dekore Einzug in das Sortiment der traditionsreichen Porzellanhersteller gefunden, andere sind gewichen. Die Handwerkskunst und die Malerei sind jedoch immer geblieben!

 

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